Spread
Zwischen dem Kaufpreis (Geldkurs, Kaufkurs) und dem Verkaufskurs (Briefkurs, Briefkurs) besteht oft eine große Spanne, welche als Spread bezeichnet wird. Market Maker profitieren von diesem Spread. Bei außerbörslichen Märkten kann dieser Spread manchmal sehr hoch sein. Es bedeutet auch, dass Anleger in dem Moment, in dem sie solche Optionen erwerben, zunächst Geld verlieren. In einigen Fällen sind erhebliche und unrealistische Preisbewegungen erforderlich.
Differenzausgleich bei Optionen
Da Optionen nicht nur physisch lieferbare Basiswerte zugrunde liegen, sondern auch nicht-physische Vermögenswerte als Basiswerte fungieren können, findet in diesen Fällen nur ein Barausgleich statt. Dies gilt insbesondere für Index- oder Aktienkorboptionen, bei denen es sich um reine Zahlen handelt, die nach bestimmten vorgegebenen Kriterien berechnet werden und deren Änderungen die Kursbewegungen des zugrunde liegenden Wertpapiers widerspiegeln. Im Übrigen gelten alle Angaben und Erläuterungen zu diesen Vertragsarten entsprechend.
Call und Put
Es gibt zwei grundlegende Variationen von Optionen.
Kaufoptionen, sogenannte Calls und Verkaufsoptionen, sogenannte Puts. Ein Call ist das Recht, etwas zu kaufen, und ein Put ist das Recht, etwas zu verkaufen. Beachten Sie, dass der Optionskäufer seine Rechte ausüben kann, aber nicht muss. Umgekehrt muss der Verkäufer bei Ausübung der Option unter allen Umständen seine eingegangenen Verpflichtungen erfüllen, er kann also abwarten, ob die Option ausgeübt wird oder ob er es zurückkaufen oder glattstellen kann. Nach Abschluss des Handels erhält er für dieses Risiko eine Optionsprämie. Wird die Option nicht ausgeübt, stellt sie seinen Gewinn dar. Natürlich kann er die Option vorab zurückkaufen, um den Gewinn zu realisieren.
Bei Optionen gibt es vier strategische Transaktionstypen: A) Long Call: Kauf einer Kaufoption; B) Short Call: Verkauf einer Kaufoption; C) Long Put: Kauf einer Verkaufsoption; D) Short Put: Verkauf einer Verkaufsoption.
Um einen Call zu kaufen, muss jemand anderes diesen Call verkaufen. Genauso verhält es sich beim Put. Wenn Sie eine Option kaufen, haben Sie eine sogenannte Long-Position und wenn Sie eine Option leer verkaufen (short gehen) haben Sie eine Short-Position.
Gedeckte und ungedeckte Optionen
Es wird unterschieden zwischen gedeckten und ungedeckten Optionen. Bei gedeckten Optionen besitzt der Optionsverkäufer die vereinbarte Menge des zugrunde liegenden Vermögenswertes, die geliefert wird, wenn der Handel abgeschlossen ist. Bei ungedeckten Optionen besitzt die für die Lieferung verantwortliche Partei die Ware nicht. Sofern der Stilhalter eine Lieferverpflichtung hat, muss sich dieser zum Zeitpunkt der Lieferung möglicherweise mit Ware eindecken. In diesem Fall ist das Risiko des Stilhalters nach oben unbegrenzt. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang:
Basiswert
Alle Optionen basieren auf einem Vertragsgegenstand, dem sogenannten Basiswert. Dies ist die Grundlage auf welche die Option erstellt wird.
Ausübungspreis
Im Vorhinein vereinbaren Käufer und Verkäufer den für einen späteren Zeitpunkt festgelegten Preis sowie Menge für den Basiswert.
Laufzeit
Die Laufzeit ist der Zeitpunkt, an dem die Option ausgeübt wird oder verfallen kann.
Multiplikator
Der Multiplikator gibt die Anzahl der Referenzeinheiten des Basiswerts für jede Option an.
Der Optionspreis setzt sich aus dem sogenannten inneren Wert der Option und dem sogenannten Zeitwert zusammen.
Optionsinhaber und Stillhalter
Eine Option gibt dem Optionsinhaber bzw. Optionskäufer die Möglichkeit, einen Rohstoff, eine Währung, ein zugrunde liegendes Finanzinstrument oder einen anderen zugrunde liegenden Vermögenswert zu einem anfänglich festgelegten Preis zu verkaufen oder von einem Vertragspartner zu kaufen. Bei Optionen zahlt der Optionsinhaber statt einer Sicherheitsleistung (Einschuss) oder Margin eine Prämie für den Wert der Ware. Diese Prämie erhält sein Vertragspartner, der Stilhalter oder auch sogenannte Optionsschreiber bzw. Verkäufer. Ein Stilhalter hat die Pflicht, bei Ausübung der Option den Basiswert zum Ausübungspreis entweder zu verkaufen (Call Option) oder abzunehmen (Put Option). Das Verlustpotenzial des Optionsinhabers ist auf die eingesetzte Optionsprämie begrenzt, während das Risiko des Stillhalters mit einem unbegrenzten Verlustrisiko besteht.
Innerer Wert
Die Differenz zwischen dem aktuellen Preis einer Option und dem Ausübungspreis der Option ist der innere Wert. Als Beispiel hat eine Call-Option auf den DAX mit dem Basispreis 5.000 bei einem Stand des DAX 5.300 einen inneren Wert von 300 Indexpunkten. Umso höher die Differenz zwischen Tageskurs und Basiskurs ist, umso höher ist der innere Wert und damit ist auch die Option teurer.
Zeitwert
Zum inneren Wert wird der sogenannte Zeitwert der Option hinzugerechnet. Der Zeitwert ist die Differenz zwischen dem tatsächlichen Preis der Option und dem inneren Wert. Notiert beispielsweise der DAX bei 5.300 und wurde eine Call-Option mit einem Basispreis 5.000 vereinbart und liegt der Kurs der Option bei 450, so übertrifft der Kurs von 450 den inneren Wert der Option von 300 Punkten um 150 Punkte. Die Option besitzt in diesem Fall einen Zeitwert von 150 Punkten.
Restlaufzeit bei Optionen
Hat eine Option beispielsweise noch eine Restlaufzeit von vier Monaten, so muss diese auch einen höheren Zeitwert haben als eine Option mit einer Restlaufzeit von nur noch zwei Monaten. Die eine Option kann zwei Monate länger ausgeübt werden als die andere. Daher sollten vier Monate einen höheren Zeitwert haben als eine Option mit nur zwei Monaten Restlaufzeit.
Exotische Optionsscheine
Exotische Optionsscheine unterscheiden sich von traditionellen Optionsscheinen dadurch, dass sie zusätzlichen Bedingungen unterliegen, die die Art der vertraglichen Optionsrechte zwischen den Vertragsparteien ändern. Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Daher sollten Sie die Bedingungen der Option sorgfältig prüfen, bevor Sie solche Optionsscheine kaufen. Insbesondere sind folgende Arten zu nennen:
Single Range Optionsscheine
Bei diesem Optionsschein erhält der Anleger für jeden Tag, an dem der Kurs des Basiswerts die Unter- oder Obergrenze überschreitet, einen festen Betrag. Der während der Laufzeit angesammelte Gesamtbetrag wird am Ende der Laufzeit in einer Summe ausgezahlt.
Dual Range Optionsscheine
Anleger erhalten einen festen Betrag für jeden Tag, an dem der Kurs des zugehörigen Basiswerts über oder unter der Obergrenze liegt. Für jeden Tag, an dem festgestellt wird, dass der Kurs außerhalb des festgelegten Grenzwertes liegt, wird ein entsprechender Festbetrag abgezogen. Am Ende der Frist werden die Zahlungsansprüche und Zahlungsverpflichtungen aufgerechnet. Anleger sind nur dann zur Nachzahlung verpflichtet, wenn der Restbetrag am Ende der Laufzeit zu ihren Lasten verbleibt, was in der Regel nicht der Fall ist.
Basket Optionsscheine
"Basket Optionsscheine“ geben dem Inhaber das Recht, einen definierten Korb von Basiswerten zu kaufen (Call) oder einen entsprechenden Barausgleich zu leisten, wenn die Option ausgeübt wird.
Turbo Optionsscheine
"Turbo Optionsscheine“ geben dem Inhaber das Recht, andere Optionsscheine zu erwerben. Dies erhöht Ihre Hebelwirkung, da es Ihre Hebelwirkung verdoppelt. Daher steigen die hier beschriebenen Verhaltensweisen, insbesondere die Risiken, entsprechend an.
Barrier Optionsscheine
Optionen verfallen (Knock-out) oder treten ein (Knock-in), wenn der Basiswert einen vorher festgelegten Preis erreicht. Es gibt vier verschiedene Konfigurationen, die hier von verschiedenen Herausgebern angeboten werden. Ein bestimmtes Risiko-Chancen-Profil kann nur von Anlegern analysiert und bewertet werden, die sich ausführlich informieren.
Digital Optionsscheine
Bei diesem Optionsschein erhält der Anleger einen fixen Betrag für jeden Tag, an dem der Kurs des Basiswertes über dem unteren Grenzwert oder unter dem oberen Grenzwert liegt. Die Auszahlung des über die Laufzeit angesammelten Gesamtbetrages erfolgt am Laufzeitende in einer Summe.
Bottom-up vs. Top-down Optionsscheine
Bei diesen Varianten erhält der Anleger für jeden Tag, an dem der Kurs des Basiswertes über (bei Bottom-up Variante) bzw. unter (bei Top-down Variante) den in den Optionsscheinbedingungen festgelegten Grenzwerten festgestellt wird, den vorher vereinbarten Betrag gutgeschrieben. Zahlungen werden am Ende der Periode ausgeglichen.
Knock-Out-Range Optionsscheine
Derartige Optionsscheine funktionieren wie die Range-Optionsscheine. Je nach Struktur erlischt jedoch das Optionsrecht des Anlegers, sobald sich der Kurs des Basiswerts außerhalb oder innerhalb der je nach Struktur definierten Grenzen bewegt. Je nach Ausgestaltung werden entweder keinerlei Zahlungen geleistet oder aber die Zahlungen, die bis zum Erreichen des Grenzwertes ausgelaufen sind.